Internet und Katzen sind zwei Dinge, die anscheinend untrennbar miteinander verbunden sind. Aber auch den Sufismus / taswwuf und Katzen verbindet seit vielen Jahrhunderten eine tiefe Beziehung.
Bis zum Ausbruch des aktuellen Krieges besuchte ich über Jahrzehnte hinweg mindestens einmal jährlich Syrien. Einer meiner ersten Wege in Damaskus führte mich dann regelmäßig in die Süleyman-Tekkiyye in Damaskus. In der kleinen Moschee, die zu dem Komplex gehört, gab es über lange Jahre hinweg einen alten Imam. Als ich ihn kennenlernte, war er bereits über achtzig Jahre alt. Ein kleiner, schmächtiger Mann, der mir grade bis an die Schulter reichte.
Ursprünglich stammte er aus Algerien, lebte aber wohl schon sehr lange in Damaskus. Ein ehemaliger Freiheitskämpfer und Geldeintreiber für die algerische Freiheitsbewegung, wie mir die Leute im Kunsthandwerksbasar der Anlage verstohlen zuflüsterten. Aber nicht alle Informationen erhielt ich verstohlen. Einer der Kunsthandwerker beschwerte sich bei mir offen über den Imam. Der Imam leite das Gebet falsch an, verwechsle Textpassagen und Bewegungsabläufe. Im Gespräch wurde allerdings sehr schnell klar, dass sich der Handwerker selber Ambitionen auf die Tätigkeit als Imam der Moschee machte.