Eins schreiben

Ein Junge wurde eingeschult. Zusammen mit den anderen Kindern bekam er seinen ersten Unterricht. Die erste Aufgabe bestand darin, eine grade Linie zu ziehen: die Ziffer „Eins“.

Aber als alle anderen Kinder bereits zu anderen Zahlen weitergegangen waren, fuhr der Junge immer noch damit fort, die gleiche Ziffer zu schreiben. Nach zwei Tagen fragte ihn der Lehrer: „Bist du mit deiner Aufgabe nun fertig?“ Der Junge antwortet: „Nein, ich schreibe immer noch die Eins.“

Er schrieb so weiter, bis ihn der Lehrer am Ende der Woche wieder fragte: „Bist du nun fertig?“ Und der Junge antwortet: „Nein, ich bin immer noch nicht fertig.“ Der Lehrer hielt ihn für einen Idioten, der nicht lernen wollte oder es nicht konnte und schickte ihn nach Hause.

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  • Hazrat Inayat Khan

Die Erbschaft

Am Neujahrstag 2016 platzte eine kleine Bombe. Pir Zia Inayat Khan verkündete per Email und Video, dass der .Internationale Sufiorden’ ab Jahresbeginn 2016 einen neuen Namen führen wird. Die Begründung dafür, zukünftig den Namen „Inayati-Orden“ zu führen, klingt absolut schlüssig und einleuchtend.

Die inzwischen eingestellte Initiative der „Whistleblowing Sufis“ hatte schon sehr viel früher mit Nachdruck den Vorschlag unterbreitet, sich in Sinne von Pir Vilayat Khans Testament eher „Pupils of Hazrat Inayat Khan“ zu nennen. Die jetzt erfolgte Umbenennung zollt diesem Vorschlag nachträgliche Anerkennung.

Tatsächlich ist die Umbenennung als eine Umsetzung des ‚Letzten Willens‘ Pir Vilayat Khans zu sehen und daher zu begrüßen.
„Wir sollten uns die Schüler von Hazrat Inayat Khan nennen und darauf verzichten, Sufi-Movement oder Sufi-Orden oder Ruhaniyat zu erwähnen.“
Pir Vilayat Khan 26.04.2004

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  • Inayati Order

Der Dhikr der sieben Stellvertreter

„Der Leib ist wie Maria. Jeder von uns hat einen Jesus, aber ehe sich in uns kein Schmerz zeigt, wird unser Jesus nicht geboren. Wenn der Schmerz niemals kommt, geht Jesus zu seinem Ursprung zurück auf demselben geheimen Weg, wie er gekommen war und wir bleiben beraubt und ohne Anteil an ihm zurück.“
Jalal-ud-din Rumi (übersetzt von Schimmel, Annemarie in „Meine Seele ist eine Frau – das Weibliche im Islam“, Kösel Verlag, 1995, Seite 96)

Dhikr (arab: ‏ذكر‎, auch: Zikr/Zekr) bedeutet wörtlich ‚Gedenken, Erinnerung’. Gemeint ist damit die intensive Erinnerung an das Göttliche und dessen Anwesenheit. Der Dhikr gilt als eine Art Werkzeug dafür, sich dieser göttlichen Anwesenheit bewusst zu werden.

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  • Dhikr
  • Fachliches

Universeller Gottesdienst und der Heilige Geist

„Wenn Du Angst davor hast, von Gott vereinnahmt zu werden, meditiere nicht. Sitze auf keinen Fall still.“ (frei nach Jiyu Kennett Roshi)

Im Anfang des Jahres 2009 hatte Assad Splieth auf der Leiterliste des Sufi Orden Deutschland (SOD) als konstruktive Initiative darum gebeten zu dem Thema „was ist das, die Botschaft unserer Zeit?“ Beiträge einzuschicken, um eine Debatte über die Zukunft des Sufi Ordens anzuregen. Der Rücklauf war ernüchternd. Insgesamt sechs LeiterInnen haben sich an dieser Initiative beteiligt und Antworten eingeschickt. Der Rest wartet anscheinend lieber auf die vorgefertigten Ergebnisse der vom Vorstand angekündigten Visionssuche.

Assad schrieb dann im April 2009 in seiner Antwort und Auswertung: „Ich möchte mich für euer aller Teilnahme bedanken. Aus euren Beiträgen habe ich gelernt (und hätten mehr sogenannte Leiter /innen teilgenommen, hätten wir das uns verbindende großartige Netz in diesem Austausch weitaus verzweigter entdecken und erforschen können; so hat das Netz „nur“ 6 Knoten). Ich habe gelernt: die Botschaft hat eine objektive, zeitlose Dimension, die sich der Beschreibung entzieht, und doch zu allen Zeiten der Menschen Sehnsucht und Nöte beantwortet. Es fällt uns schwer über so etwas innig Heiliges zu sprechen.“

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  • Sufismus

Rausch ist nicht unbedingt Einheit

Bei den Sessions auf einem Meditations-Camp in England, aber nicht nur dort, war ein Phänomen zu beobachten, bei dem die englischen Freunde die Bezeichnung ‚Space-Cadet’ verwendeten. Gemeint ist das Auftreten von Trance bei Teilnehmern von spirituellen Übungen.

In der Folge stellte sich die Frage, ob Trance mit einem Zustand von ‚samadhi’ oder ‚fana/baqa’ vergleichbar ist. Ob ‚samadhi’ und ‚fana/baqa’ vergleichbar sind, kann sicher nur jemand beantworten, der beide Zustände aus eigenem Erleben kennt. Ansonsten bliebe es Spekulation. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen ‚Trance’ und ‚Meditation’ oder deren Zielrichtung.

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